Ilme Schlichting und Stefan W. Hell unter einflussreichen Autoren

76 Max-Planck-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zählen zu den am häufigsten zitierten Forschenden 2018.

28. November 2018

Die Analyse, die Clarivate Analytics bereits zum fünften Mal publiziert, gibt Aufschluss über Forschende, die in den letzten Jahren die meisten, hoch-zitierten Veröffentlichungen publiziert haben. Neben den Forschungsgebieten werden auch die Institutionen ausgewiesen, für die sie arbeiten. Deutschland befindet sich mit insgesamt 356 erfolgreichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auf Platz 4 der Wissenschaftsstandorte, nach den USA, Großbritannien und China. Unter den Forschungsorganisationen reiht sich die Max-Planck-Gesellschaft an fünfter Position hinter der Harvard University (USA), den National Institutes of Health (USA), der Stanford University (USA) sowie der Chinese Academy of Science ein. Vom Max-Planck-Institut für medizinische Forschung sind Ilme Schlichting, Direktorin der Abteilung für Biomolekulare Mechnismen, und Stefan W. Hell, Direktor der Abteilung für Optische Nanoskopie unter den einflussreichsten Autoren. Außerdem sind R. Bruce Doak und Robert L. Shoeman, beide aus der Abteilung Biomolekulare Mechanismen, in der Kategorie Cross Field gelistet.

In diesem Jahr wurde eine neue Kategorie eingeführt, die interdisziplinären Arbeiten Rechnung trägt. Die Kategorie „Cross-Field“ spiegelt die Tatsache wider, dass ein Immunologe heute sowohl Biochemiker als auch Molekularbiologe sein und ein Chemiker sowohl als Materialwissenschaftler als auch als Ingenieur arbeiten kann. Allein 24 Max-Planck-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden dieser neuen Kategorie zuordnet, unter anderem Svante Pääbo vom Leipziger Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie, Ilme Schlichting vom Max-Planck-Institut für medizinische Forschung in Heidelberg sowie Ferdi Schüth vom Mülheimer Max-Planck-Institut für Kohlenforschung.

 Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

  • Die Liste umfasst insgesamt mehr als 4000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus nahezu allen Bereichen der Natur- und Sozialwissenschaften. Etwa die Hälfte der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wurden 2018 neu in die Liste aufgenommen.
  • In den Vereinigten Staaten arbeiten mit 2.639 Autoren die meisten einflussreichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Aus dem Vereinigten Königreich werden 546 und aus China 482 Forschende gelistet.
  • In der interdisziplinären Forschung sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Schweden, Österreich, Singapur, Dänemark, China und Südkorea am erfolgreichsten.
  • Auf der diesjährigen Liste befinden sich 17 Nobelpreisträger, unter anderem James P. Allison, der dieses Jahr den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin erhielt, sowie William D. Nordhaus, der 2018 mit der Auszeichnung in den Wirtschaftswissenschaften geehrt wurde.
  • Zu den Aufsteigern zählen australische Forschungsinstitute. Die Position Australiens hat sich im Ranking seit 2014 deutlich verbessert, von 80 erfolgreichen Forschenden auf 170 im Jahr 2018.
  • China rückt an die dritte Position des Länderrankings und hat Deutschland auf den vierten Platz verwiesen. „Dabei muss man natürlich berücksichtigen, dass die Anzahl der hoch-zitierten Wissenschaftler auch abhängig von der Größe des Landes ist“, so Lutz Bornmann, Bibliometriker der Max-Planck-Gesellschaft.
  • Forschungseinrichtungen, die staatlich finanziert werden, schneiden besonders gut ab: Die National Institutes of Health, die in den Vereinigten Staaten für die biomedizinische und gesundheitsbezogene Forschung zuständig sind, rangieren wie die Chinesische Akademie der Wissenschaften und die Max-Planck-Gesellschaft unter den Top 5 der führenden Wissenschaftsorganisationen.

Die Methodik, auf der das Who's Who der hoch-zitierten Forscher basiert, stützt sich auf Daten und Analysen, die von Bibliometrikern des Institute of Scientific Information bei Clarivate Analytics durchgeführt werden. Die Publikations- und Zitierdaten stammen aus dem Web of Science, einer webbasierten Datenbank für wissenschaftliche und kommerzielle Zwecke, die die wissenschaftliche Literatur von über 30.000 Zeitschriftentiteln enthält.

(Barbara Abrell, Generalverwaltung Max-Planck-Gesellschaft, München)

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